Lwenzahn ist eine Pflanze, oder besser gesagt eine Blume, die einen jeden bekannt ist. Besonders Kinder haben eine groe Vorliebe zu der Blume, die sich in laufen der Zeit zur so genannten Pusteblume entwickelt. Doch nur die wenigsten wissen, dass es sich bei dem Lwenzahn um eine Heilpflanze handelt.
Der Lwenzahn ist eine der Pflanzen mit den meisten Volksnamen. Es gibt viele Namen, die die gelbe Blume bezeichnet. Unter anderem sagt man zum Lwenzahn: Augenmilch, Augenwurz, Brenzahnkraut, Bayrischer Enzian, Beddschssa, Bettpisser, Blindblume, Brummer, Butterblume, Butterstecker, Eierkraut, Franzosensalat, Hahnenspeck, Hundeblume, Kettepsch, Kettenblume, Kuhblume, Kuhlattich, Kuhschei, Laternenblume, Lichtbloom, Mrzblume, Maiblume, Marienzahn, Melkdistel, Milchdistel, Milchstck, Pappenstiel, Pfaffenkopf, Pfaffenplatte, Pferdeblum, Pusteblum, Rhrlkraut, Schfchenblume, Schweineblume, Saurssel, Sonnenwurzel, Teufelsblume, wilde Zichorie, aber es soll weitere insgesamt 500 Bezeichnungen fr ihn geben!
Die Namensgebungen haben verschiedene volkstmliche Hintergrnde. Andere geschichtliche Hintergrnde. Manche Bezeichnungen lassen jedoch auf die Wirksamkeit des Lwenzahns zurckfhren, so wie zum Beispiel “Bettpisser”, das auf seine harntreibende Eigenschaft hinweist.
Der Lwenzahn besteht aus den Inhaltsstoffe Inulin, Cholin, Ascorbinsure, Nicotinsure, Retinol, Harze, Triterpene (Taxasterolderivate), ein hoher Kaliumgehalt sowie die Bitterstoffe Taraxacin, Taraxacerin, Taraxasterol und Taraxerol. All diese Inhaltstoffe bilden aus dem Lwenzahn eine besondere Pflanze.
Sowohl in der Medizin, in der Volksheilkunde als auch in der Homopathie werden der Lwenzahn und seine Inhaltsstoffe gebraucht und geachtet. Der Milchsaft des Lwenzahns wurde zum Beispiel Jahrhundert lang zur Behandlung von Augenkrankheiten verwendet, besonders gegen Augenentndungen. Bei rheumatischen Erkrankungen und zu deren Vorbeugung, bei Gicht, Ekzemen, Lebererkrankungen und zur Diurese wird in der Volksheilkunde so genannte Blutreinigung angewendet
Auch gegen Warzen soll den Milchsaft der Lwenzahn Wunder erbracht haben. Bis heute wird die Pflanze auch zur Aktivierung des Stoffwechsels verwandt. Sie regt die Bildung von Magensaft und Galle an und frdert die Ausscheidung ber Leber und Niere.
Was in Europa als Heilpflanze galt, sollte sich als Drogen Pflanze in anderen Lndern erweisen. Lwenzahnbltter und Lwenzahnwurzel wurden von Indianern Nordamerikas als Droge konsumiert. Diese rauchten die getrockneten Bltter bei ihren schamanischen Ritualen. In der Nacht vor Allerheiligen gehrt Lwenzahn zum sogenannten “Samhain-Ritual” mit Weissagungn undTotenbeschwrungem.
Der Lwenzahn sollte sich aber auch als Giftpflanze erweisen. Nach Angabe der Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universitt Bonn kann es nach Verzehr grerer Mengen Lwenzahns zu Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall kommen. In selteneren Fllen knnen kollaptische Zustnde und Herzrhythmusstrungen auftreten. Zudem wurden nach Hautkontakt allergische Reaktionen mit Rtungen und Juckreiz beobachtet. Die Inhaltsstoffe des Lwenzahns sind also nicht zu unterschtzen.
Was fr viele als merkwrdig klingt, ist in vielen hochklassigen Kchen schon Gang und Gbe. Der Lwenzahn als Nahrungs- und Genussmittel!
Viele haben’s es schon geschmeckt, nur nicht bewusst gegessen, aber der Lwenzahn kann in vielen Gerichten in verschiedenen Firmen wiedergefunden werden. Gerne benutzt man die jungen Lwenzahn Bltter, die leicht bitter schmecken, fr einen bunten oder mit Fleisch servierten Salat. Die Bltter geben einen besonderen Beigeschmack zum Salat. Mit einer Speck-Rahmsoe gilt dieser als Delikatesse. Die gelben Blten werden gerne zu einem honighnlichen Sirups oder Gelees bearbeitet. Das Endprodukt kann dann als Brotaufstrich verwendet werden. Sogar der Wurzel findet man einen Gebrauch. Aus der getrockneten Wurzel der Pflanze wurde in der Nachkriegszeit ein Ersatzkaffee hergestellt (Zichorienwurzelersatz). Manche bereiten den Lwenzahn mit einem besonderen Hausrezept zusammen mit Brennnesseln zur schmackhaften Suppe, oder als Beilage zu Kruterquark